Wer kennt das nicht, pünktlich zum Jahreswechsel beginnen die Planungen dafür, wie man die eigenen Urlaubstage am besten um die im nächsten Jahr anstehenden Feiertage und Ferientermine herum legt.

Für die meisten Feier- und Urlaubstagskonstellationen gibt es eingefleischte Befürworter. Das gilt vor allem für die Zeit nach Weihnachten und vor dem Jahreswechsel, eignet sich dieser Zeitraum doch meist, je nach Lage der Feiertage, mehr oder weniger gut für die Erzielung eines längeren Erholungsurlaubs unter Einsatz möglichst weniger Urlaubstage.

Doch genauso gibt es Menschen, die diese Zeit bevorzugen, um keinen Urlaub zu nehmen. Warum ist das so und was sind die Vor- oder Nachteile?

Der wesentliche Unterschied ist zunächst ein Umstand, der auch Menschen motiviert, besonders früh oder auch besonders lange am eigenen Arbeitsplatz zu erscheinen oder auszuharren – die Leere.

Egal ob auf der Straße, in der Bahn oder eben am Arbeitsplatz, die meisten öffentlichen Räume, Flure, Kantinen oder Abteile sind, gerade an den sog. „Tagen zwischen den Tagen“, deutlich leerer als sonst. Damit einher geht vor allem ein Mehr, nämlich ein Mehr an Ruhe.

Wo sich im normalen Alltag die Menschen drängeln und gelärmt und gelebt wird, kann man nun teilweise bedächtige Stille erleben. In jedem Fall ist der Aufenthalt an vielen Orten für geräuschempfindliche Menschen angenehmer, was sich durchaus auf die Produktivität auswirken kann. Auch das Miteinander kann so entspannter und umgänglicher werden.

Gleichzeitig ist man oft in der Lage, deutlich fokussierter zu arbeiten, weil man eben nicht so stark von anderen Menschen und Kollegen unterbrochen oder abgelenkt wird. Denn in anderen Abteilungen oder Unternehmen wird ja auch Urlaub gemacht. So kommt man zu Tätigkeiten, die im sonstigen hektischen Durcheinander des Alltags gerne liegen bleiben und wenn es nur die Ablage oder eine zu sortierende Werkzeugkiste ist.

Auch die Anreise an den Arbeitsplatz gestaltet sich entspannter. Zumindest am Morgen findet sich der Berufspendler mit einem kleinen, eingeschworenen Kreis an Gleichgesinnten in der Bahn oder auf der Straße wieder. Die meisten „Weihnachtsurlaubseinkaufstouren“ finden dahingehend eher am Nachmittag statt, weshalb man sich dann, bei der abendlichen Nachhausefahrt, über den Kontrast zum morgendlich stark reduzierten Berufsverkehr wundert.

Auch die Arbeit an den Feiertagen an sich hat traditionell ihre Fürsprecher, gilt das zuvor Gesagte doch ebenfalls und wird dann noch mit meist üppigen Feiertagszuschlägen vergütet.

Demgegenüber stehen wenige Nachteile. Sicher wird man auf den ein- oder anderen sozialen Kontakt verzichten müssen, da ja viele Kollegen zu Hause, statt am Arbeitsplatz weilen. Kunden sind ebenfalls oft schlechter zu erreichen, so dass eilige Projekte über den Jahreswechsel hinaus verlängert werden. Allerdings stellt sich die überwiegende Mehrzahl an Unternehmen und Dienstleistern, so wie auch die öffentlichen Versorger, auf den jährlich wiederkehrenden Jahreswechsel im Vorfeld meist gut ein. Wirklich wichtige Dinge lassen sich somit in der Regel trotzdem durchführen und werden dann eben von den Kollegen bearbeitet, die in solchen Zeiten gerne arbeiten.

Insgesamt überwiegen also die Vorteile und führen dazu, daß sich eine große Zufriedenheit über die arbeitende Bevölkerung legt. Die einen freuen sich über ihren Urlaub und die anderen freuen sich darüber, daß sie keinen Urlaub haben.

Und so fragt man sich doch – Warum ist nicht immer Urlaub ?

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen guten Jahreswechsel und wenn Sie zwischen den Feiertagen arbeiten müssen, ruhige Arbeitstage.